Herrenmannschaft
„Ein Abenteuer kann ich euch sagen: Es ist gut – und kann noch besser werden.“
Ganz in diesem Sinne, wie Wolfram von Eschenbach es in seinem Parzival (Wildenburg Kirchzell bei Mudau) zitiert, kam es dann auch. Schon Tage vor dem großen Spielereignis im Herzen des Odenwalds war klar: Es wird eine Wasserschlacht auf der Mudauer Golfanlage. Oder wie Tiger Woods – der Parzival der Moderne – sagen würde: „Conditions were tough out there.“
Los ging’s, Aufmunitioniert mit Regenkleidung, Schirm und Wechselhandschuhen starteten die folgenden Birdie-Jäger des GCK, um ihre zuletzt starken Leistungen zu bestätigen: Kim Heilig, Andreas Heyder, Marius Sonnenwald (mit Caddy Thomas Sonnenwald), Julian Zürn, Rico Hovemann, Thomas Guldi, David Zürn und Aaron Deuser.
Nach den ersten Löchern waren alle Teilnehmer so durchnässt und von den gefürchteten Berg- und Talwinden des Odenwalds durchgeschüttelt, dass die “stille Jagd im Grünen” an diesem Tag zur tückischen Rutschpartie wurde. Schlag für Schlag, Loch für Loch kämpften sich die Spieler in Richtung Clubhaus.
Je weiter der Golf-Tag voranschritt, desto mehr Wasser sog der „Mudauer Sumpf“ auf. Die Bedingungen auf dem Platz stellten vor allem das kurze Spiel der Akteure auf eine harte Probe: Die stark aufgeweichten Grüns und der dichte First Cut erforderten präzises Feingefühl. Neben den Wassermassen machte vor allem der Wind den Spielern das Leben schwer. Nicht selten flog ein herrenloser Regenschirm über die Fairways der wolkenverhangenen Anlage.
Bald machte ein Gerücht die Runde: Der GC Mudau sei mit einem Spieler zu wenig angetreten – das würde Strafschläge bedeuten. Die Auflösung folgte später: Team-Captain Olivier Lichti stellte sich trotz schwerer Rückenprobleme in den Dienst der Mannschaft, um überhaupt eine vollständige Aufstellung zu ermöglichen und das Team vor einer Disqualifikation zu bewahren. Unter sichtbaren Schmerzen absolvierte er seine Runde per Golfcart – und wurde regelkonform mit zwei Strafschlägen pro Loch belastet, was zu einer Runde von 61 über Par führte.
Die beste Runde eines Kaiserhöhe-Spielers gelang an diesem Tag Andreas Heyder (11 über Par), der damit seine konstant starken Leistungen fortsetzte und die Trainingsinhalte von Coach M. Reil gekonnt umsetzte. Auch die anderen GCK-Spieler brachten unter den schwierigen Bedingungen ordentliche Ergebnisse ins Clubhaus, sodass der Spieltagssieg mit 33 Schlägen Vorsprung vor dem zweitplatzierten GC Schwäbisch Hall und satten 62 Schlägen vor dem direkten Tabellenkonkurrenten GC Marhördt eingefahren wurde.
So hielt das Team der Kaiserhöhe an der Spitze der Gruppentabelle fest – ganz nach dem Motto: „Ein echter Golfer erkennt den Regen erst, wenn der Schläger rutscht.“ Weiter geht es mit Spieltag 4 am 22.06.2025 im Golfclub Schwäbisch Hall.
M. Sonnenwald x T. Kniehl
